Psychotherapie ist seit 1967 Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen und hat bislang vielen Menschen geholfen. Die Wirksamkeit ist sehr gut belegt. Lebensveränderungen können zu Lebenskrisen, Selbstwerteinbrüchen und Beziehungsstörungen führen, die mit viel Verunsicherung, Verlust von Lebensqualität und zahlreichen psychischen Symptomen einhergehen. Falls Sie nicht mehr allein Ihre psychischen Probleme lösen können und Sie sich nicht mehr den Alltagsanforderungen gewachsen fühlen, sollten Sie über die Möglichkeit einer ambulanten Psychotherapie nachdenken. Es gibt drei große Therapierichtungen, die den Therapeuten ermöglichen, die Leistungen mit den Krankenkassen abzurechnen.
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine hiervon. Voraussetzung für das Gelingen ist eine vertrauensvolle Beziehung basierend auf Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit und eine motivierte und aktive Mitarbeit des Patienten. Die Therapie findet im geschützten Rahmen statt und ermöglicht, sich wiederholende problematische Beziehungs- und
Erlebensmuster zu erkennen und schrittweise zu verändern. In der Regel wird die Therapie als Kurzzeittherapie ca. ½ Jahr (2 x 12 Sitzungen) oder als Langzeittherapie 1-2 Jahre (60 Sitzungen) durchgeführt. Eine weitere Verlängerung ist bei Bedarf noch möglich. Es wird meist mit einer Sitzung pro Woche behandelt.
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wird im internationalen Sprachraum auch Psychodynamische Psychotherapie genannt. Hier werden Symptome als Folge von inneren und äußeren Konflikten in aktuellen und früheren Beziehungen und nicht ausreichend bewältigten Lebenserfahrungen verstanden. Es kommt hierdurch zu unbewussten Konflikten oder strukturellen Störungen. In der Behandlung geht es darum, die unbewussten Gefühle, Motive, Wünsche und Sehnsüchte zu erkennen und zu bearbeiten. Es wird an einem Therapiefokus gearbeitet, der gemeinsam festgelegt wird. Hierbei werden prägende biografische Beziehungserfahrungen bewusst, die heute noch wirksam sind. Es werden folgende Perspektiven berücksichtigt:
• Intrapsychische und interpersonelle Perspektive
• Konflikte, Persönlichkeitsstruktur, Traumatisierungen
• Aktuelle Beziehungen und Übertragungsbeziehungen
• Problemseite und Ressourcenseite